K41

Köln
Zahlen & Fakten
  • Gesamtfläche: Turm: 700 qm, Decken: 660 qm
  • Zeitraum: 13 Monate
  • Besonderheiten: Faltdecke in Kirche, Cuben Innendämmung, Glaselemente

Anton + Elisabeth

Das Neubauprojekt einer Wohnungsgenossenschaft auf dem ehemaligen Kinderheimgelände verbindet Wohnraum und gewerbliche Infrastruktur. Inmitten des geschäftigen Anziehungspunktes steht das denkmalgeschütze Kirchengebäude „Zur Heiligen Familie“, welches in seiner heutigen Form unter Dominikus und Gottfried Böhm errichtet wurde. Nachdem die Kirche durch das Erzbistum profaniert wurde, soll hier ein Ort der Begegnung entstehen sowie Raum für kulturelle und soziale Projekte geboten werden. Im Erdgeschoss bezieht die Wohnungsgenossenschaft ihre neue Geschäftsstelle. Um dieses Vorhaben realisieren zu können, wurden umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen vollzogen. Die große Herausforderung war die Vereinigung von Denkmalschutz, Modernisierung, Brandschutz und Akustik im Hinblick auf Veranstaltungen sowie alltägliches Arbeiten.

Das gesamte Erdgeschoss wurde mittels einer Trockenbau-Innendämmung energetisch saniert,  anschließend wurde aus Trockenbauwänden- und Decken der architektonisch anspruchsvolle sowie akustisch wirksame Innenausbau erstellt. Das optische Highlight bildet der „Sanitär-Cubo“ mit zwei Glaselementen und zwei handgefertigten, 1,30 m breiten, 3,00 m hohen und 70 mm starken Schiebetüren, sowie der „Besprechungs-Cubo“. Mittels einer aussteifenden Stahlkonstruktion werden die großen U-förmigen Glaselemente und der Trockenbau vereint. Der Innenausbau der Verbindungsbrücken umfasste ebenfalls mehrere Trockenbausysteme. Zunächst musste die Stahlkonstruktion brandschutztechnisch ertüchtigt werden, daraufhin folgten Wände mit gleitendem Deckenanschluss und speziellem Brandschutz-Bodenanschluss. Lochdecken zur akustischen Verbesserung und ein mittiges Deckensegel mit integrierter Lichtvoute bilden ein einzigartiges Deckenbild, Glaselemente in den Wänden erzeugen ein offenes, lichtdurchflutetes Raumambiente.

Die architektonische Besonderheit des Kirchenschiffes, eine Betondecke als Faltdecke, wurde ebenfalls zur akustischen Verbesserung vollständig, im Zeichen des Denkmalschutzes, rekonstruiert. Die Faltung wurde mittels einer Stahlblech Unterkonstruktion und vorgefertigten GK-Elementen nachgestellt, zusätzlich wurde in jeder Faltung über die gesamte Länge eine Leuchtenschiene eingearbeitet. Anschließend wurden Lochplatten nach dem System Knauf Fumi montiert und mit einem Akustikputz beschichtet.

Auf Grund der örtlichen Gegebenheiten wurde die ovale Turmdecke als freitragendes Deckenelement konstruiert. Um die enormen Spannweiten überbrücken zu können, wurde eine Stahlkonstruktion erstellt und mit Schlitzmörtel hinterfüllt, daraufhin erfolgte die Montage von 20 cm hohen und 100 kg schweren Knauf Cocoon-Profilen.